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Die Hütte am Meer

Vorwort Diese kleine Geschichte entführt uns in eine Region an der ostfriesischen Küste. Wir schreiben das Jahr 1978. Durch vielerlei Umstände kam es dazu das unsere Protagonistin Maren sich in jene Region zurück gezogen hatte. Klar sie hätte sich auch in den nächst besten Flieger setzen können, doch irgendwie lag ihr das Meer und der Wind an der heimischen Küste einfach mehr. Ihr Onkel mütterlicher Seite hatte ihr vor ewigen Zeiten ein altes abgelegenes Ferienhaus direkt am Strand vermacht. Perfekt um allem zu entfliehen, machte sich Maren auf dort einige Zeit alleine zu verbringen. So kommen wir zu unserer Geschichte. Kapitel 1 Stellt euch vor ihr lebt in einem Haus am Meer zurückgezogen und ganz für euch. Die Abgeschiedenheit hilft euch abzuschalten und euch wieder neu zu finden. Maren brauchte nach dem Unfall die Zeit der Ruhe. Der Arzt hatte ihr angeraten sich eine längere Auszeit zu nehmen, um sich und ihren Körper zu regenerieren. Nach der Reha ging es ihren Beinen wieder ...

Überfahrt

Es gibt viele Gründe die Sachen zu packen und einfach in die Welt hinaus zuziehen. Die Welt kennenzulernen, fremde Kulturen erleben, Neugier oder einfach nur um etwas zu entfliehen. Magnus gehörte definitiv zu letzteren Personen. Zu tief die Trauer über die Verluste der letzten Jahre, zu tief die zugefügten seelischen Wunden durch Andere. Vielfältige Gründe ließen sich aufzählen aber im Endeffekt war es das zurücklassen aller schlechten Einflüsse auf sein Leben. "Und nun sitze ich hier", murmelte er in sich hinein. Sein Blick ging Richtung Horizont wo die Wellen versuchten sich sanft der untergehenden Sonne entgegen zu strecken. Das Schiff auf dem er sich befand war nun schon seit Wochen unterwegs und er hoffte bald das Ziel seiner Reise zu erreichen. Magnus hatte in Kopenhagen angeheuert um sich mit der Arbeit an Bord die Überfahrt zu leisten. Erst hatte er kein genaues Ziel gehabt aber nachdem er durch den Hafen geschlendert war fiel ihm die Aurealis auf. Die Mannschaft wa...

Das Rufen der Alten - Teil 1

   Waren es Stunden, Tage oder gar Wochen sie konnte es nicht sagen. Stechende Kopfschmerzen schossen Lisbeth durch den Kopf. Klare Gedanken waren so schon einmal nicht zu fassen. Absolute Finsternis, nichts war zu erkennen egal wie angestrengt sie sich an die Dunkelheit gewöhnte. Modriger Gestank lag in der feuchten Luft. All das führte dazu das eine Gänsehaut sich unangenehmen über ihre Haut legte.  „Hallo?“ flüsterte Lisbeth leise.  Keine Reaktion. Scheinbar war sie völlig alleine wo auch immer das war. So langsam kamen die Erinnerungen an die letzten Erlebnisse. Panik stieg in ihr auf. Ismael, der Rotäugige, der Leuchtturm, wo waren alle hin. Tränen stiegen ihr in die Augen während der Wahnsinn langsam von ihr Besitz ergriff. Schluchzend wiegte sie sich vor und zurück um irgendwie zur Besinnung zu kommen. Ein Knarren und Schaben unterbrach den Schrecken für kurze Zeit. Lichtstrahlen blendeten ihre Augen wie Feuerstrahlen bis sie sich langsam an die Helli...

Das Erwachen

Ein Ruck ging durch die Kutsche und Abigail schreckte hoch. War sie schlussendlich doch eingeschlafen auf dieser langen, stressigen Fahrt? Nie wäre sie auf die Idee gekommen, im Spätherbst nach York zu fahren. Dafür war die Strecke einfach viel zu lang, beschwerlich und erschwerend hinzu kamen die Herbststürme mit ihren Regengüssen. Dadurch wurden die Straßen zu einer einzigen Tortur für Pferd und Kutsche. Abigail spürte den Briefumschlag in ihrer Hand. Onkel Edward hatte ihn vor über drei Monaten zu ihrem Wohnsitz in New York geschickt. In der Kutsche war es zu dunkel zum Lesen, doch konnte sie sich an jedes Wort in dem Brief erinnern. Liebste Nichte, zu meinem Verdruss haben wir uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Als wäre es gestern gewesen, erinnere ich mich immer mit Freude an die Zeit, in der du in meinem Anwesen hier auf Newcastle House aufgewachsen bist. Der Schmerz über den Verlust deiner Eltern saß uns beiden gleichwohl tief im Herzen. Umso mehr war es mir eine Freud...

Meine erste Geschichte - Komplettversion - Die lange Fahrt

Eigentlich ist doch eine Autofahrt in die Welt hinaus immer etwas schönes und aufregendes, dachte Lisbeth bei sich, während sie ihren alten Ford die dunklen Straßen entlang gleiten ließ. Die Strecke, die sie noch zurücklegen musste, um ihr Elternhaus zu erreichen, war ohne Pause nicht zu schaffen, daher würde sie wie immer um einen Halt nicht herumkommen. Normalerweise wäre dieser Halt in der Nähe der Bundesstraße gewesen, wo sie dann in einer Bed & Breakfast Pension übernachtete. Leider musste diese im letzten Jahr schließen und so blieb ihr nichts weiter übrig als eine längere Strecke ohne Pause zurückzulegen. Im Radio lief gerade von Queen Bohemian Rhapsody, als ihr bewusst wurde, wie müde sie doch langsam wurde. Allerdings bot das Waldstück, durch das sie fuhr, keinerlei Straßenabschnitte um eine Pause einzulegen. Deshalb versuchte sie, das Teilstück trotz Müdigkeit zu überbrücken, um dann eventuell an der danach folgenden Küstenstraße eine Pause einzulegen. Wenn sie sich rec...

Meine erste Geschichte: Die lange Fahrt Teil 3

Bild
Ismael sank immer weiter nach vorne während Lisbeth versuchte das Ruderboot unter Kontrolle zu halten. Mit jedem Ruderschlag ließen sie die Höhle weiter hinter sich. Mittlerweile war es Nacht geworden, der Mond erhellte die See mit seinem schummrigen Licht. Dunkle Wellen schwappten gegen das Boot. Ein Stück die Küste entlang ragte der Leuchtturm in den Nachthimmel. Sein Leuchtfeuer war inzwischen erloschen, trotzdem setzte sie Kurs auf die Küste in seiner Nähe. Einige Minuten vergingen, da durchfuhr sie ein heftiger Hustenanfall welcher ihr starke Schmerzen im Brustkorb zufügte. Blut sammelte sich in ihrem Mund. Das Ruderboot schaukelte in den Wellen hin und her. Nur das Rauschen des Meeres war zu hören. Ein Gefühl der Ruhe überkam Lisbeth, der Husten legte sich langsam. "Ismael, hörst du mich? Bitte lass mich nicht alleine."- flehte sie ihn an. Er saß vornübergebeugt vor ihr und regte sich nicht mehr. Vorsichtig tippte sie ihn an. Ismael stöhnte auf - "Noch bin ich nich...

Meine erste Geschichte: Die lange Fahrt Teil 2

Tageslicht fiel auf ihr Gesicht, langsam öffnete Lisbeth die Augen. Der Schlaf hatte wohl einige Zeit von ihr Besitz ergriffen, wenn es schon draußen hell wurde. Ihr Magen zog sich mit einem Knurren zusammen. Sie hatte riesigen Hunger, kein Wunder die letzte Mahlzeit war vor ihrer Abfahrt. In der Küche würde doch wohl etwas Essen zu finden sein, hoffte sie zumindest. Dafür musste sie sich erst einmal aufrichten, was ihr wiederum nicht leicht fiel. Halb sitzend auf dem kalten Boden zu schlafen, hatte ihre Beine steif werden lassen. Sie zog sich an der Küchenzeile hoch, streckte sich vorsichtig und ging zum Kühlschrank rüber. Kühle Luft kam ihr entgegen als sie diesen öffnete. Innen fand sie ein paar Scheiben Brot, eine Flasche Saft und ranzige Butter. Es würde genügen müssen vorerst und so würgte sie zwei trockene Brotscheiben herunter. Heruntergespült mit Saft war es immerhin zu ertragen. Ihr Hungergefühl war zwar immer noch nicht ganz gestillt aber es musste genügen. Gestärkt begann ...