Das Erwachen
Ein Ruck ging durch die Kutsche und Abigail schreckte hoch. War sie schlussendlich doch eingeschlafen auf dieser langen, stressigen Fahrt? Nie wäre sie auf die Idee gekommen, im Spätherbst nach York zu fahren. Dafür war die Strecke einfach viel zu lang, beschwerlich und erschwerend hinzu kamen die Herbststürme mit ihren Regengüssen. Dadurch wurden die Straßen zu einer einzigen Tortur für Pferd und Kutsche. Abigail spürte den Briefumschlag in ihrer Hand. Onkel Edward hatte ihn vor über drei Monaten zu ihrem Wohnsitz in New York geschickt. In der Kutsche war es zu dunkel zum Lesen, doch konnte sie sich an jedes Wort in dem Brief erinnern. Liebste Nichte, zu meinem Verdruss haben wir uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Als wäre es gestern gewesen, erinnere ich mich immer mit Freude an die Zeit, in der du in meinem Anwesen hier auf Newcastle House aufgewachsen bist. Der Schmerz über den Verlust deiner Eltern saß uns beiden gleichwohl tief im Herzen. Umso mehr war es mir eine Freud...